Die zunehmende Abholzung der Wälder gefährdet unser Ökosystem. Über 100 Gt Kohlenstoffvorräte, die in lebenden Ökosystemen wie tropischen Wäldern und Torfmooren vorkommen, können nicht wiedergewonnen werden, wenn sie einmal verloren sind. Mit einem alarmierenden Verlust von 11 Millionen Hektar Baumbestand pro Jahr ist die Situation kritisch.
Eine aktuelle Untersuchung von The Guardian, Die Zeit und SourceMaterial hat Zweifel an den Redd+-Projekten geweckt, die diese gefährdeten Wälder schützen sollen.
Wichtige Punkte:
- Kohlenstoffvorrat der Ökosysteme: Ökosysteme wie tropische Wälder und Torfmoore enthalten über 100 Gt Kohlenstoffvorrat. Sind sie einmal verloren, können sie nicht mehr rechtzeitig wiederhergestellt werden, um die Klimakrise zu bewältigen.
- Jährlicher Verlust: Jedes Jahr gehen in den Tropen 11 Millionen Hektar Baumbestand verloren, was zu Emissionen von 6,3 Gt CO2 führt, was den jährlichen Emissionen von etwa 900 Millionen Autos entspricht.
- Die Rolle von Verra: Die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation Verra, der weltweit führende Standard für die Zertifizierung von CO2-Reduktionen, hat es ermöglicht, Kohlenstoffgutschriften aus Redd+-Projekten zu zertifizieren, um private und nicht-private Mittel für den Schutz gefährdeter einheimischer Wälder zu verwenden.
- Redd+-Methodik: Die Gutschriften aus Redd+-Projekten ergeben sich aus der Differenz zwischen einem Referenzszenario (was ohne das Projekt geschehen wäre) und dem Projektszenario. Die Entwaldungsrate und das Referenzszenario werden in regelmäßigen Abständen entsprechend den technologischen und methodischen Fortschritten aktualisiert.
- Kritik: In letzter Zeit sind Redd+-Projekte in die Kritik geraten, insbesondere der Typ „Vermeidung ungeplanter Entwaldung“ (Aud), der nicht alle von Verra zertifizierten Emissionsgutschriften kritisiert. Die Kritik bezieht sich auf Wälder, die nicht wegen der Lizenzen, sondern wegen der jahrelangen illegalen Abholzung gefährdet sind.
- Einschränkungen der Forschung: In den vom Guardian zitierten Dokumenten wurden die Basisszenarien für einige Verra-Projekte anhand allgemeiner und nicht spezifischer Variablen neu berechnet. Selbst die Autoren räumen die Grenzen ihrer Studie ein.
- Auswirkungen von Redd+: Die Durchführung von Redd+-Projekten führte in den ersten fünf Jahren zu einem Rückgang der Entwaldung um 47 %. Dieser Rückgang war in Ländern mit starker Entwaldung größer.
- Fragen der biologischen Vielfalt: Der Verlust der biologischen Vielfalt der Wälder gefährdet den Wohlstand und das Wohlergehen der Menschen und unterstreicht die Bedeutung globaler Bemühungen um Wertschätzung, Schutz und Wiederherstellung der Natur.
- Finanzlücke: Das Paulson-Institut spricht von einer Finanzierungslücke für Natur und biologische Vielfalt in Höhe von 700 Mrd. USD pro Jahr
- Rückgang der Arten: Die Zahl der Säugetiere, Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien ist in den letzten vier Jahrzehnten um 60 % zurückgegangen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, laufen wir Gefahr, bis Mitte des 21. Jahrhunderts 30-50 % aller Arten zu verlieren.
💡 Aktion: Die Bedeutung des Schutzes und der Wiederherstellung unserer natürlichen Ökosysteme darf nicht unterschätzt werden. Jede Handlung ist wichtig. Ziehen Sie die Unterstützung von Initiativen und Projekten in Betracht, die sich für den Umweltschutz und die Bekämpfung der Entwaldung einsetzen.
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Quelle: La Repubblica